Alte Freunde
Gepostet am 27. Juni 2011 • 3 Minuten • 439 Wörter
Vor einem Jahr in etwa brach den Kontakt zu einen meiner ältesten Freunde ab. Das „Warum“ spielt schon lange keine Rolle mehr. Damals habe ich mir aber gesagt, dass ich mindestens ein Jahr den Kontaktabbruch „durchhalte“ (ja, so bin ich halt).
Vor einer Woche dann hielt ich den Telefonhörer in der Hand und tippte seine Nr. ein.
Aufregung. Ich habe den Kontakt von den einen auf den anderen Tag total abgebrochen. Einfach so.
Wie würde er reagieren? Ich malte mir die üblichen „Worst Case“ Szenarien in meinen Kopf aus.
Dann nahm er ab. „Hallo?“ – „Hallo, ich bin es Chris – kennst du mich noch?“
Nachdem das Überraschungsmoment abklang brach das Gespräch los. Er war zwar überrascht über meinen Anruf, kümmerte sich aber nicht darum, dass ich mich mal eben ein Jahr lang nicht von mir hören lassen habe. Wir tauschten die wesentlichsten Veränderungen in unseren Leben aus, fachsimpelten etwas und verabredeten uns dann für den nächsten Tag.
Als er mir entgegen kam fiel ihm als erstes auf, dass ich inzwischen komplett in Schwarz rumlief (nicht immer, aber immer öfter).
Er hingegen, der damals nur in Schwarz gekleidet war lief inzwischen in Farbe herum.
Nicht nur sein Kleidungsstil hat sich geändert, nein, inzwischen nimmt er am normalen Partyleben Teil, und auch sonst fällt er nicht mehr aus der Reihe als alle anderen. Sein Musikgeschmack, einst Wegweisend für meinen eigenen, ist nun Mainstreamkompatibel. Er hat sich angepasst. (…ist erwachsen geworden?)
Ich hingegen tendiere immer mehr zu Schwarz. Die Bands die ich höre werden immer lauter (Naja, einige – aber es ist immer noch dieser Rock/Metal/Gothic/Eletro/Folk Bereich da). Ich fange jetzt an auch auf Festivals zu gehen (Wird auch mal Zeit! – Bald Amphi!).
Aber auch wenn wir uns optisch verändert haben, so sind die Charakterzüge immer noch die selben. Er erzählt immer noch über das „mega krasse“ Auto das er sich kaufen will. Den voll ausgerüsteten PC der zu Hause auf ihn wartet und natürlich über die „Frauen“. Lediglich die Saufgeschichten sind neu. Aber sie werden mit den selben Leuchten in den Augen erzählt.
Ich befürchte, bei mir hat sich da auch nicht viel getan (Keine Chance – meine ganzen schlechten Charaktereigenschaften zähle ich jetzt nicht auf).
Im Prinzip sind wir also dieselben, wie vor einen Jahr. Nur anders gekleidet, anders wohnend und etwas klüger vielleicht.
Als ich ihn noch zum Parkplatz begleitete und er gerade von seiner neusten Investition prahlte, sagte er „Die Kacke geht ab wie nichts“ (oderso) – Ein Spruch den er auch in einen Film sagte den wir vor ca. 5 Jahren mal gedreht haben. So viel dazu.
Ich bin mal gespannt wie es weiter geht.