Ein treuer Begleiter
Gepostet am 13. April 2012 • 3 Minuten • 504 Wörter
Damals war es nur ein Nebenbeikauf, meine Notebooktasche – heute ist es mein ältester Begleiter.
Als ich mir mein erstes Notebook kaufte, wollte ich mobil sein aber in meinem alten Schulranzen hätte das Notebook bestimmt nicht gepasst. Deshalb musste eine Notebooktasche her. Umhängetaschen habe ich aber noch nie sonderlich gemocht. Ich bin da eher so der Rucksacktyp.
Allerdings hatte ich nach meinen Notebookkauf keinen großen finanziellen Spielraum, also kaufte ich mir für 20€ eine Tasche – „Dicota Bacpac Easy Polyester“ – und sie tat ihren Dienst. An ihr gefällt mir, dass sie wahnsinnig viel Platz hat und ein angenehmes Polster auf der Trageseite.
Sie hat außerdem kein großes Eigengewicht, was mir persöhnlich nicht so wichtig ist. Ein 15,4 Zoll Notebook passt ohne weiteres hinein.
Das schwarz weiße, etwas sportliche Design ist schlicht und elegant.
Die Tasche löste meine alte Schultasche von da an ab, eigentlich war es nicht so geplant, aber es ergab sich so – aus Bequemlichkeit. Von da an hatte ich die Tasche eigentlich immer mit wenn ich außer Haus ging. Wenn ich eine Tasche dabei habe, bin ich ruhiger, ich habe das Gefühl alles dabei zu haben, auf alles vorbereitet zu sein. Ich habe die Tasche auch leer mitgenommen, nur mit einer Packung Taschentücher darin. Auf dem Fahrrad bei schlimmsten Wetter habe ich die Tasche komplett durchnässt nach Hause gebracht, bei sängender Hitze (und der unerträglichen Hitze die das Polster dann entwickeln kann) habe ich sie durch die Gegend geschleppt. Im Winter hat das Polster mich auf den vielen Wartestunden am Bahnhof warm gehalten. Auch London haben wir gemeinsam unsicher gemacht. Als ich dann in die Ausbildung ging, brauchte ich mein Notebook seltener mit, die Tasche war trotzdem mein täglicher Begleiter. Nach der Arbeit habe ich auch Einkäufe in die Tasche gepresst bekommen, die eigentlich niemals hineinpassen hätten sollen. Aber irgendwie passte es. Dann wechselte ich das Notebook, aber die Tasche blieb. Im nächsten Sommer war sie dann mit nach Wacken – und überlebte auch das. Selbst heute steht die Tasche noch neben mir.
Inzwischen sieht man ihr aber ihre 3 Jahre an (bei mir wurden Taschen noch nie so viel älter). Die Polster sind dreckig und fusselig, einige Kanten sind ausgefranst, die Reisverschlüsse mürbe und entwickeln ihre ersten macken. Im Inneren blättert das Plastik hier und da ab. (btw. ich glaube ich bade meine Tasche demnächst mal – ich glaube ich habe Sie bis jetzt noch nie gewaschen… – Andererseits darf man so eine Tasche waschen? So wäscht man doch den ganzen Zauber herraus – so wie bei einem Schnuffeltuch).
Ich habe deshalb auch mal ausschau nach einer neuen Tasche gehalten, aber nichts gefunden was meinen Wünschen ensprach.
Das Modell gibt es nur noch selten und überteuert. Alternativen habe ich auch nicht finden können. Ich würde mit dieser Tasche gerne noch studieren gehen, allerdings bin ich mir noch nicht sicher ob sie das schafft. Hoffen wir das Beste. So einen treuen Begleiter gibt man einfach nicht so gerne auf, also wird sie benutzt, bis das Notebook irgendwann unten heraus fällt.