Ein Problem mit dem Glauben in Deutschland
Gepostet am 28. Dezember 2012 • 2 Minuten • 385 Wörter
Vorweg, ich bin Atheist und habe hier nur ein paar Gedanken, die mich um 2 Uhr Nachts nicht schlafen lassen wollten, aufgeschrieben.
Der Glaube muss nicht unbedingt an etwas wie Religion festgemacht werden, Als Veganer bsp. glaubt man auch an eine gewisse ethische Ideologie.
Und nun zu dem Glauben in Deutschland. Der durchschnittliche Christliche Glaube in Deutschland ist trockene Tradition, er hat nichts „lebendiges“ mehr.
Wenn man anständiger Christ ist, dann geht man jeden Sonntag in die Kirche, hört den Pfarrer brav zu und befolgt die 10 Gebote, so die Devise. Die Art der Predigten hat sich gefühlte 250 Jahre nicht verändert und wird vom Pfarrer routiniert abgearbeitet. Sie ist wenig spontan, unpersönlich und belehrend.
Der Glaube in Deutschland ist eine sterbende Tradition, die Kirchen haben immer weniger Besucher und der Altersdurchschnitt in der Kirche steigt und steigt. Junge Menschen, die erst gerade aus der Schule kommen, sind froh, wenn sie sich nicht mehr belehren lassen müssen, doch genau so fühlt sich die Kirche für junge Menschen an. Es ist keine Antwort oder kein Lebensweg, sondern eine Pflicht die das eigene Leben reglementieren und einschränken möchte und dafür nichts gibt.
In Amerika ist das anders, da ist Kirche „entertainment“. Kirchen bieten gerade in strukturell schlecht angebundenen Städten oft den einzigen Anlaufpunkt für die örtlichen Anwohner. Es bietet ein rundum Freizeitangebot, ein WIR Gefühl und halt. Es ist nicht so steif, sondern sehr lebendig und spontan. All das zieht Menschen an. Nur so nehmen sie den dort vermittelten Glauben an und leben ihn tatsächlich auch.
Aber warum ist das in Deutschland nicht so? Ist es unsere Paragraphentreue? Ich denke nicht, viel mehr liegt das Problem beim Geld. Nein, es ist nicht zu wenig vorhanden, ganz im Gegenteil, Deutsche Kirchen bekommen neben der Kirchensteuer noch Reparaturzahlungen aus den Zeiten von Napoleon und weitere Staatliche Förderungen. Es geht ihnen finanziell gut. Warum sollte also ein bewährtes Modell geändert werden, wenn keine Notwendigkeit besteht. Und so wird sich die Kirche in Deutschland weiterhin uninteressant bleiben, bis ihr irgendwann der Geldhahn abgedreht wird.
Eigentlich sollte ich als Atheist dankbar sein, dass die Kirche so viel Geld in den Rachen geschmissen bekommt vom Staat. Fördert es den Atheismus & Konsorten besser als es jede Aufklärungskampagne je könnte.
Welch Ironie, dass gerade die überzeugten Atheisten in Deutschland genau diese Steuern abschaffen wollen.