Tomahawk Player
Gepostet am 12. September 2012 • 3 Minuten • 461 Wörter
Vor einer Weile stieß ich im Internet auf einen ganz neuartigen Player.
Er nennt sich Tomahawk und legt sehr viel Wert auf die „soziale Komponente“ beim Musikhören.
Dass er Open Source und Plattformunabhängig ist, ist natürlich gleich ein Pluspunkt. Die besondere Gabe des Players ist, dass er Musik aus dem Internet, von den verschiedensten Quellen, wiedergeben kann. Soundcloud und Youtube z.B. oder aus der Musiksammlung eines Kumpels. Man kann auch Erweiterungen für eigene Quellen wie z.B.: der Musikdienst vom Sozialen Netzwerk vkontakte selber ergänzen. Wenn man sich über GoogleTalk oder Jabber mit Freunden verbindet, kann man sehen, was diese geraden hören oder ihre Musiksammlung durchblättern (vorausgesetzt diese sind online).
Der Player kann nach Last.fm scrobbeln, zeigt Informationen zu jedem Künstler an und setzt auch sonst voll auf eine gut getaggte Musiksammlung. Schlecht ist allerdings, dass er ungetaggte Lieder gar nicht erst in die Mediathek aufnimmt, geschweige dann abspielt. Ich habe es außerdem noch nicht geschafft, den Player mit einer *.mp3 Datei zu verknüpfen. Auch Drag & Drop von außerhalb des Players funktioniert nicht. Musik muss ich immer über die Mediathek des Players öffnen.
Bei Playlisten setzt der Player auf ein Open Source Format. Normale Playlisten kann man zum Beispiel mit dem VLC Media Player umspeichern und so auch bei Tomahawk nutzen. Der Player läd aus den Playlisten nur die Songinformationen und sucht sie sich dann selber aus seiner Mediathek. Da er keinen Speicherplatz für den Song voraussetzt, hat das natürlich die Folge, dass man Playlisten nur von Tomahawk zu Tomahawk exportieren kann, dafür reicht dann aber auch nur die Playlist, bzw. ein Klick zum Kopieren der Playlist aus der Mediathek des Kumpels.
Zurzeit verwende ich den Windows Media Player von Windows 7. Dieser ist mit der Größe meiner Musiksammlung überfordert. Dieses Problem hat Tomahawk nicht. Mit ca. 17.000 Songs läuft das Suchen und durchscrollen einwandfrei.
Auch die Mediahotkeys meiner Tastatur werden von Tomahawk erkannt. Der Player minimiert sich beim schließen in den Tray und spielt weiter und es kann etwas umständlich über Rechtsklick das Lied weiter geschaltet werden o.ä.
Weitere Komfortfunktionen wie das Öffnen des Speicherpfades oder das Syncronisieren mit einem mobilen Gerät, oder das Kopieren der Musik von einem Kumpel oder der Quelle unterstützt Tomahawk nicht.
Alles in allen finde ich die Usabillity gelegentlich etwas frickelig und gewöhnungsbedürftig. Dafür ist das Optionsmenü sehr übersichtlich.
Dieser Player hat viel Potential, allerdings fehlen ihm auch ein paar Basics. Aktuell habe ich auch noch nicht herausgefunden, wie man diese nachrüstet. Hin und wieder zickt er auch aus mir unerklärlichen Gründen.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob er in der Lage ist meinen bisherigen Player im Alltag zu ersetzen, dafür muss ich ihn einfach noch etwas testen. Aber ich werde die Entwicklung dieses Players weiterhin gespannt verfolgen.
Wer es ausprobieren möchte: tomahawk-player.org