Vorbilder
Gepostet am 14. März 2012 • 4 Minuten • 769 Wörter
Auf den Blog “rock-rendezvous” von Sibel las ich etwas über Vorbilder.
Wie war das bei mir?
Ich denke Vorbilder und „Einflüsse“ sind für mich ziemlich ähnlich. Es gibt Menschen, die waren für mich Vorbilder, hatten eine gewisse Distanz und ich habe sie bewundert.
Andere waren direkt um mich herum, haben mich täglich beeinflusst, waren aber keine bewussten Vorbilder.
Ich denke ohne Vorbilder zu sein ist genauso wahrscheinlich wie in einer Plastikkugel aufwachsen. Vorbilder sind auch einfach wichtig für die eigene Entwicklung.
Mein erstes nicht elterliches Vorbild war vermutlich ein Onkel von mir. Ich benannte eine Legofigur nach ihm. „Supermanni“. Warum ich das tat weiß ich heute nicht mehr, ich muss so 4 – 5 Jahre alt gewesen sein (Vielleicht weil ich damals einen Teddybären von ihm bekam den ich sehr mochte). Danach hatte ich vermutlich die üblichen Helden aus den damals üblichen Kinderserien. Sehr prägend war da die Serie Stargate, genauer gesagt der Sarkasmus von Jack O’Neill – den habe ich geliebt und mir lange Zeit versuch den anzueignen. Allerdings waren meine Vorbilder nicht nur in der Flimmerkiste, nein auch meinen Mathe- + Physik- + Chemielehrer habe ich bewundert. Nicht für seinen Unterricht – in dem war ich allerhöchstens durchschnittlich – Nein, es war seine unverwüstliche Art, seinen Humor der auch eher sarkastisch war und sein Wissen – er wusste alles, hatte alles gemacht und überhaupt. Nebenbei war er wohl der Begründer meines Atheismus – der erste Mensch der über die Kirche schimpfte (nicht über die Religion!) und so habe ich wohl mehr oder weniger selber angefangen das vorgegebene anzuzweifeln und selber drüber nach zu denken. Die nächsten Einflüsse kamen dann aus dem Internet, ich hatte während meiner extensiven WOW Phase (in der ich zeitgleich das erste Mal völlig überfordert auf dem Arbeitsmarkt trieb) ziemlich viele Internetbekanntschaften gesammelt von denen ich auch einige ziemlich bewunderte, zeitgleich übte mein damals bester Freund ziemlichen Metaleinfluss auf mich aus.
Nachdem ich mich in eine schulische Ausbildung gerettet hatte, die sich als Volltreffer erwies kamen zwei Personen in mein Leben, die mich ziemlich beeinflussten. Die eine kannte ich nur aus dem Internet, genannt habe ich sie Gruselmädchen, sie war ein Mensch der mehr als genug mit ihrem eigenen Leben zu kämpfen hatte – und ich habe trotzdem von ihr geschwärmt, vielleicht gerade deswegen. Vielleicht weil meine eigenen Probleme gar nicht mehr so schlimm erschienen, vielleicht weil ihr Leben soo viel spannender war als meins, vielleicht auch weil wir einfach wahnsinnig gut über Dinge schreiben konnten. Dinge bei den jeder normale Mensch nur den Kopf geschüttelt hatten. Für sie waren Tiere so etwas wie Menschen und so redeten wir auch über sie, über meine Kuh Berta. Berta ist für mich auch so etwas wie ein Mensch gewesen (so etwas, nicht gleich – aber das Thema sprengt den Rahmen). Alle anderen Tiere jedoch nicht. Durch Sie wurde ich aber mit dem Thema konfrontiert, nicht beabsichtigt. Ich fing an mich über die Haltung von Tieren zu informieren… den Rest könnt ihr euch denken. Sie verschwand wieder in den Weiten des Internets, die Einstellung blieb.
Das zweite große Vorbild in der Zeit war wohl mein Informatik Lehrer. Ich habe ihn für seine Disziplin, seinen politischen Sachverstand und weil er mir in Informatik so viel wichtige Grundlagen beibringen konnte. Das wichtigste aber, ich bekam von ihn Anerkennung, ich bekam von ihm öfter mal ein „gut gemacht“. Meinen Vater erzählte er im Vertrauen, dass ich sein bester Schüler sei (Ich war das erste Mal in meinem Leben in irgendwas der Beste!). Mein Vater wich danach von seiner Meinung ab, dass Computer nur Zeitverschwendung wäre. Und dann war da die Situation, wo ich und mein Vater meinen Informatiklehrer nach einer Klassenfahrt ein Stück mitnahmen. Er erzählte meinen Vater, während meiner Anwesenheit, dass ich in Informatik wirklich etwas kann und dass ich in diese Richtung unbedingt weiter gehen sollte. Dazu entgegnete mein Vater nur, dass heute ja eigentlich fast jeder von den jungen Menschen „gut in Computer“ ist. Ich weiß nicht mehr wie das Gespräch weiter ging. Nur das dieser Satz von meinem Lehrer mir wahnsinnig gut tat.
Berta muss ich an dieser Stelle auch kurz erwähnen, Berta ist eine Kuh und war kein Vorbild. Sie war für mich eher so etwas wie eine beste Freundin. Einer der ich alles erzählen konnte, mit der ich etwas unternahm und die ich regelmäßig besuchte. Sie hatte immer Zeit für mich und hat mich irgendwie auch sehr beeinflusst und deswegen möchte ich sie an dieser Stelle auch nochmal erwähnt haben.
Das war ein grober Überblick über die Vorbilder vor meinem aktuellen Lebensabschnitt. Über das Hier und Jetzt schreibe ich jetzt nicht, Betroffene könnten mitlesen…