Zwischenstand Studium
Gepostet am 28. Februar 2018 • 4 Minuten • 657 Wörter
Ich studiere seit dem Sommer an der Universität zu Lübeck in dem Master Studiengang „Entrepreneurship für digitale Technologien“.
Gestern habe ich die voraussichtlich letzte Prüfung meines ersten Semesters geschrieben. Noch habe ich die Noten der Klausuren nicht zurück und kann die Dozenten hinsichtlich ihrer Bewertungen schlecht beurteilen. Allerdings bin ich recht zuversichtlich, dass ich zu mindestens alle Klausuren bestanden haben sollte. Das Master Studium an einer Universität unterscheidet sich doch ziemlich vom Bachelor an einer Fachhochschule. Hier ist der Vorlesungsstoff deutlich theoretischer. Praktische Übungen sind hier normalerweise nicht verpflichtend, dafür aber auch weit weniger „praktisch“ als sie an der Fachhochschule waren. Das macht zu mindestens den Informatik Stoff deutlich schwerer greifbarer für mich.
Gerade mit dem Modul „Datenmanagement“, welches aus den Vorlesungen Semantic Web, Mobile und Verteilte Datenbanken und einem Vortrag zu einem Thema des Datenmanagements bestand, hatte ich deshalb so meine Schwierigkeiten. Dieses Fach war meine erste Prüfung, die gleichzeitig auch eine mündliche Prüfung war. Die Prüfung war 30 Minuten lang. Diese Zeitspanne ist eigentlich sehr knapp, wenn man zu 12 CP an Vorlesungsinhalten befragt wird.
Anschließend hatte ich eine schriftliche Prüfung in agilem Management. Dieses Fach fand ich wiederum sehr interessant. Auch die Vorlesung, die in Seminarform stattfand, gefiel mir gut. Mit der Thematik Agil bin ich ja bereits durch eine Vorlesung aus Wales und meinen Nebenjob recht gut vertraut, trotzdem fand ich die Perspektive des Seminars, die eher aus Richtung des Managements kam und nicht der Sichtweise eines Entwicklers, sehr gut. Dazu hatten wir sehr viele praktische Übungen und eine sehr lockere Atmosphäre. Zum Beispiel haben wir agile Entwicklungsmethoden anhand eines Beispiels, bei dem wir etwas in Lego gebaut haben, gelernt. Wir haben auch eine kleine App agil entwickelt, allerdings hat hier die Agilität darunter gelitten, dass wir als Studenten sehr wenig gemeinsame Zeit hatten, in der wir uns alle zusammensetzen konnten. Nichtsdestotrotz haben wir auch in unserem Entwicklungsprozess eine kleine lauffähige App entwickelt.
Dann hatte ich dieses Semester auch noch sehr viele wirtschaftliche Vorlesungen. Wie die Grundlagenvorlesung „Allgemeine BWL“. Diese Vorlesung war sogar überraschend spannend, da sich die Dozentin sehr viel Mühe gab, den Vorlesungsinhalt möglichst spannend zu vermitteln. Auch hier gab es viele kleine erfrischende Übungen und spannende Fallstudien oder kurze Videos, die anschließend besprochen wurden. Wir haben auch ab und an „Energizer“ gemacht, um die Konzentration bei uns Studenten aufrecht zu erhalten. Dann habe ich noch die Vorlesungen „Strategisches Management“ und „Entrepreneurship und Innovation“ besucht, welche etwas klassischer gehalten wurden. Hier war es in der Prüfung auch nötig, den Stoff einfach zu lernen. In diesen beiden Vorlesungen wurde Wissen, welches nötig ist für Führungspositionen oder zum „Selbstständig machen“ nach dem Studium vermittelt.
Als letztes habe ich noch die Vorlesung „Advanced Internet Technologies“ besucht. Diese ist Teil eines größeren Moduls und wird erst im nächsten Semester abgeprüft. Auch hier habe ich gemerkt, dass es an einer Uni theoretischer zugeht und die praktischen Übungen hier anders gehandhabt werden als an der Fachhochschule. Trotzdem ist dieses Fach so etwas wie ein „Heimspiel“ gewesen, da ich meine Ausbildung bei einem Netzanbieter absolviert habe. Dementsprechend war die Thematik hochgradig interessant für mich. Ich bin deshalb auch gespannt wie dieses Modul im nächsten Semester weitergeht.
Am Anfang des Studiums hatte ich die Einstellung, dass dieses Selbstständigsein mir viel zu viel Arbeit und Risiko ist. Zudem hatte ich keine Idee mit der ich mich selbstständig machen würde. Das hat sich nach einem Semester nicht geändert. Inzwischen weiß ich zwar, dass die Idee, mit der man sich selbstständig macht eigentlich egal ist, aber nach wie vor denke ich, dass die Selbstständigkeit in nächster Zeit nichts für mich ist. Vielleicht irgendwann nach ein paar Jahren in einem Job, aber definitiv nicht direkt nach dem Studium.
Jetzt folgen zwei weitere Semester (ein Jahr) bevor ich schließlich ein halbes Jahr lang meine Masterarbeit schreibe. Das Ende meiner Studienzeit ist langsam absehbar, was ich eigentlich schade finde, da mir studieren sehr viel Spaß macht. Allerdings ist eine wissenschaftliche Karriere auch nichts für mich.